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<div align="center"><b><font color="#9c050f">spektrum</font>direkt</b></div>
<div align="right"> Ausgabe vom 01. Dezember 2007<!--
30. November 2007
-->
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<div> </div>
<div class="dachzeile">Das aktuelle Stichwort</div>
<h1>Klimakonferenz in Bali</h1>
<h2>[ <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.wissenschaft-online.de/artikel/913574">www.wissenschaft-online.de/artikel/913574</a> ]</h2>
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<table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" width="100%">
<tbody>
<tr>
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<div class="textblock">
<div class="abstract">Am
Montag, den 3. Dezember 2007, startet in Bali die 13.
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention und die dritte
Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls. Mehr als 10 000
Teilnehmer insgesamt werden erwartet. Das wichtigste Ziel: ein neues
Klimaabkommen auf den Weg zu bringen. </div>
Die Botschaft des vierten
Sachstandsberichtes, dessen Gesamtfassung das Intergovernmental Panel
on Climate Change (IPCC) am 17. November dieses Jahres veröffentlicht
hatte, war klar: Am menschgemachten Klimawandel herrscht kein
wirklicher Zweifel mehr. Nur mit wenigen Prozent Wahrscheinlichkeit
lassen sich Temperatur- und Meeresspiegelanstieg noch auf natürliche
Ursachen zurückführen. Elf der letzten zwölf Jahre gehörten zu den
wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, insbesondere die höheren
Breiten der Nordhalbkugel sind davon betroffen - eine eisfreie
Nordwestpassage dürfte in den kommenden Jahren keine Schlagzeile mehr
wert sein. Die globalen Meeresspiegel haben sich seit 1961 im Schnitt
um 1,8 Millimeter pro Jahr und seit 1993 sogar um 3,1 Millimeter pro
Jahr erhöht - durch thermische Ausdehnung des Wassers, schmelzende
Gletscher und Eisschilde. Meereis und Schneebedeckung gehen zurück,
Niederschlagsmuster verschieben sich ebenso wie Vegetationsperioden. <br>
<br>
Das Klima ändert sich global - mit regionalen Auswirkungen, die zur
Katastrophe werden können. Und gerade jene Länder, die bislang am
wenigstens zum verursachenden Treibhausgasausstoß beigetragen haben,
sind mit am stärksten davon betroffen, doch ohne die finanziellen und
technologischen Mittel zu haben, mit denen sich die Industriestaaten
Aufschub verschaffen. Vor diesem alarmierenden Hintergrund kommen in
Bali ab Montag, den 3. Dezember, Delegierte aus aller Welt zusammen, um
über Wege aus der Krise zu diskutieren. Und vielleicht, so die Hoffnung
vieler, ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll anzustoßen. Das
bedeutet zunächst, sich zumindest einmal über die groben Inhalte und
den Zeitplan zu einigen. Denn die Zeit drängt: Wenn ein neues Abkommen
rechtzeitig zum Ende des Kyoto-Vertrages in Kraft treten soll, müssen
die internationalen Beratungen bis 2009 abgeschlossen sein. Die
endgültigen Inhalte würden dann auf der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen
verhandelt.
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<b>Von der Klimarahmenkonvention zu Kyoto ...</b>
<br>
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Das Treffen auf Bali ist die 13. Vertragsstaatenkonferenz der
UN-Klimarahmenkonvention. 1994 in Kraft getreten, war diese ein
Ergebnis der UN-Konferenz "Umwelt und Entwicklung" 1992 in Rio de
Janeiro. Ihr Ziel ist es, die Konzentrationen der Treibhausgase in der
Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, welche das Klimasystem
nicht gefährden. Um wirtschaftliche Härten zu vermeiden, räumte man den
Hauptemittenten - den Industriestaaten - jedoch Zeit ein, ihre
Emissionen auf die Werte von 1990 zu senken. <br>
<br>
Schnell zeichnete sich ab, dass die Anstrengungen nicht ausreichen
würden, und so wurde 1997 auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz in
Kyoto das gleichnamige Protokoll beschlossen - mit rechtlich
verbindlichen Emissionshöchstmengen für die Industriestaaten. Über die
genaue Ausgestaltung jedoch herrschte lange Streit, und so wurden erst
2001 in Bonn bei der Fortsetzung der sechsten Vertragsstaatenkonferenz
(die Verhandlungen in Den Haag im Jahr zuvor waren gescheitert)
entscheidende Eckdaten zur Anrechnung vorhandener Senken festgelegt. Im
folgenden Jahr - diesmal in Marrakesch - standen unter anderem
Kontrollmechanismen und Strafmaßnahmen auf dem Programm sowie der
Verkauf von Emissionsrechten. Russland und Japan erhielten weit
reichende Zugeständnisse, um sie zur Unterzeichnung des Protokolls zu
bewegen. <br>
<br>
2003 - die Vertragsstaatenkonferenz tagt in Mailand - kommt ein neues
Instrument dazu: die Übereinkunft über Kohlenstoff bindende
Aufforstungsprojekte (<i>Clean Development Mechanism</i>,
CDM). Es eröffnet den Industriestaaten die Möglichkeit, die Förderung
solcher Projekte in Entwicklungsländern auf ihre Reduktionspflichten
anzurechnen. Wirklich erfolgreich scheint der Mechanismus nicht: Einer
aktuellen Studie des Öko-Instituts zufolge wären etwa zwanzig Prozent
der Zertifikate, die sich Industrieländer gutschreiben lassen, auch
ohne CDM-Finanzierung durchgeführt worden, meldet der WWF. <br>
<br>
<b>... und was kommt danach?</b>
<br>
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Bei der UN-Klimakonferenz in Montreal schließlich wird die
Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention erstmalig ergänzt um
die Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls, das am 16. Februar
des Jahres endlich in Kraft getreten war. Und schon hier tauchen die
Fragen auf, wie es nach dessen Ende im Jahr 2012 weitergehen soll.
Allerdings versäumen die Delegierten, der im folgenden Jahr in Nairobi
stattfinden Versammlung den klaren Auftrag zu erteilen, sich damit
genauer zu beschäftigen - ein Grund, warum die Konferenz von 2006
gemeinhin als Fehlschlag gilt.
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In Bali werden nun Vertreter der etwa 180 Vertragsstaaten der
Klimarahmenkonvention und des Kyoto-Protokolls sowie von
Umweltverbänden, Unternehmen und aus der Wissenschaft erwartet. Am
8. Dezember soll sich alles um das Thema "Wald" drehen: Wie lassen sich
die Emissionen aus Entwaldung in Entwicklungsländern reduzieren?
Immerhin trägt Brandrodung allein ein Fünftel zu den globalen
Kohlendioxid-Emissionen bei. Außerdem werden sich am 8. und 9. Dezember
Wirtschaftsminister treffen, um über die Auswirkungen des Klimawandels
auf den internationalen Handel zu diskutieren, am 11. Dezember tagen
dann Finanzminister zu den finanziellen Effekten der globalen
Erwärmung.
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Ebenfalls am 8. Dezember rufen Umweltschutzorganisationen zu
einem globalen "Klima-Aktionstag" auf. Dazu zählt beispielsweise die
Aktion "Licht aus für unser Klima": Fünf Minuten lang wird
deutschlandweit die Beleuchtung bekannter und weithin sichtbarer
Gebäude - wie des Kölner Doms, des Heidelberger Schlosses oder der
Frankfurter Bankentürme - ausgeschaltet. Aber auch jeder Einzelne ist
aufgerufen, sich zu beteiligen. Denn im Kampf gegen den Klimawandel ist
jeder gefragt - insbesondere dann, wenn sich die Hoffnungen auch
diesmal wieder nicht erfüllen sollten. </div>
<div> </div>
<div class="autor">Antje Findeklee</div>
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<div>© spektrumdirekt</div>
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